Übersichtskarte | Livecam | >> Kinderflohmarkt 13.04.2024 <<

Geologie des vorderen Odenwaldes



"Der Neutscher Rücken"
Vorderer Odenwald

Der Vordere Odenwald ist der gegenüber der Rheinebene tektonisch herausgehobene und im Unterschied zum Sandsteinodenwald hier freigelegte Grundgebirgsstock des Odenwaldes, mit dem Schwerpunkt seiner Verbreitung auf hessischem Gebiet. Das waldreiche Mittelgebirge, im Höhenbereich zwischen 200 und 600 m, ist an seinem Westrand gegenüber der Hessischen Rheinebene, deren mittlere Höhenlage um 100 m liegt, randlich bis zu 400 m hoch über diese hinausgehoben: markanteste Erhebung am Westrand des Vorderen Odenwaldes ist der Melibocus mit 517 m. Den Westrand des Vorderen Odenwaldes bildet, wie wohl ihm geologisch zugehörig, die sich an seinem Unterhang und an seinem Hangfuß hinziehende Bergstraße, die oroklimatisch und in ihrer naturlandschaftlichen Florenausstattung eine eigenständige naturräumliche Haupteinheit bildet. Im Norden taucht der Vordere Odenwald an der Randstufe des Süddeutschen Schichtstufentafellandes entlang einer von Darmstadt nach Osten verlaufenden Achse zur Untermainebene hin ab. Das den nördlichen Ausläufer dieses Gebirges bildende Messeler Hügelland wird ebenso wie das Reinheimer Hügelland bereits der Untermainebene zugerechnet. Der Vordere Odenwald ist ein ganz charakteristisches Buchenwaldgebiet, in dem Buchen- und Edellaubmischwälder (Fagetalia-Gesellschaften) und deren Ersatzformationen dominieren. Die hierzu erforderlichen mineralkräftig-nährstoffreichen Böden leiten ihre Entstehung entweder aus den das Gebirge bildenden kristallinen Gesteinen oder aus dem besonders am Westrand aufgewehten Löß her. Auf Lößhängen in Südlage sind daher thermophile Buchen- und Eichenwälder verbreitet. Das sehr fein verzweigte Gewässernetz des Vorderen Odenwaldes verläuft in einer durch ein außerordentlich charakteristisches Kleinrelief gekennzeichneten Mittelgebirgslandschaft von sehr großer Mannigfaltigkeit an Expositionen und Inklinationen. Das erklärt eine Vielzahl von Standorten für das Vorkommen azonal verbreiteter Naturvegetationsformen, die von nahezu baumfreien Blockhalden, über Schluchtwaldstandorte bis zu Milzkraut-Quellfluren und von dort über schmale Erlenbrücher zum bachbegleitenden Erlenwald, mit Anklängen an Hartholzauewälder, führen. Aufgrund dieser ökotopologischen Feingliedrigkeit ergibt sich einerseits das Gesamtbild eines sehr dicht besiedelten und dennoch waldreichen Mittelgebirges, andererseits die Notwendigkeit einer kleinräumigen Differenzierung in sehr verschiedenartige Grundeinheiten der naturräumlichen Gliederung: 



Freitag, der 19.04.2024 - 22:48Uhr
Templates